Gynäkologie-Aus in Merzig: Gesundheitsversorgung in der Fläche darf nicht sterben!

Die Entscheidung der SHG-Klinik Merzig, die Gynäkologie auslaufen zu lassen, ist ein schwerer Schlag für die medizinische Versorgung im Saarland, insbesondere für den flächengrößten Landkreis Merzig-Wadern. Künftig wird es im gesamten Kreis keine stationäre gynäkologische Versorgung mehr geben. Es handelt sich um ein strukturelles Versagen, das das Vertrauen der Bevölkerung in die Klinik und in die Landespolitik massiv erschüttert.
Reinhold Engel, Mitglied im Landesvorstand der Linken Saar und Kreistagsmitglied in Merzig-Wadern, erklärt: „Nach der Schließung der Kinderklinik, dem Ende der Geburtshilfe und dem massiven Abbau an den Standorten Losheim, Wadern und Mettlach folgt jetzt das Aus der Gynäkologie. Das trifft besonders Frauen und ist Ausdruck einer falschen Politik, die wirtschaftliche Logik über das gesundheitliche Wohl der Menschen stellt.“
Besonders betroffen sind ältere Patientinnen, Alleinerziehende oder Menschen ohne eigenes Auto. Sie müssen künftig lange Wege nach Saarlouis oder Saarbrücken in Kauf nehmen. Dies verkennt die Realität im ländlichen Raum. Merzig-Wadern hat heute nur noch 3,7 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner – der niedrigste Wert im Saarland. Und das, obwohl die Bevölkerung wächst und laut RWI-Gutachten bis 2025 mit einem Patientenzuwachs von bis zu 10 Prozent zu rechnen ist.
„Die Krankenhausreform der Bundesregierung verschärft diese Entwicklung weiter. Durch Zentralisierung und Leistungsgruppen geraten kleine Krankenhäuser zunehmend unter Druck. Die Landesregierung darf diese Entwicklungen nicht weiter ignorieren. Sie muss endlich Verantwortung übernehmen und für eine gerechte, bedarfsgerechte Krankenhausplanung sorgen“, so Engel. Die Linke Saar fordert den Erhalt der Gynäkologie in Merzig, eine wohnortnahe medizinische Versorgung im ganzen Land und ein Ende der ökonomischen Steuerung unserer Krankenhäuser.

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