20. November 2025Klinikstandorte stärken, statt die Versorgung auszudünnen! Die Linke Saar begrüßt die geplanten Ausbau des Diakonie Klinikums Neunkirchen ausdrücklich. Dennoch kritisiert Florian Spaniol, Landesvorsitzender der Saar-Linken die aktuellen Pläne des Gesundheitsministeriums scharf: „Mit der Schließung der Bereitschaftsdienstpraxis wurde schon die lokale Versorgung geschwächt. Eine Stärkung des Klinikums darf nicht dadurch entwertet werden, dass an anderer Stelle wichtige Angebote wegfallen.“
Spaniol sieht in der Umstrukturierung ein Ausspielen von Klinikstandorten gegeneinander: „Bestimmte Bereiche zu stärken ist richtig, doch es darf nicht dazu führen, dass andere Häuser weiter unter Druck geraten oder ausgedünnt werden. Besonders kritisch sehen wir den möglichen Wegfall der Gynäkologie, Geburtshilfe sowie der Kinder- und Jugendmedizin im Kreis Neunkirchen, nachdem Minister Jung angekündigt hat, diese Bereiche vollständig nach St. Wendel verlagern zu wollen. Für viele Familien, Schwangere und junge Patient:innen wären das längere Wege und geringere Versorgungssicherheit, gerade für jene, die nicht mobil sind oder im ländlichen Raum leben. Der Verweis des Gesundheitsministers auf die „Nähe“ zu Saarbrücken und Homburg und „Doppelstrukturen“ verkennt die Realität vieler Menschen und lässt die Bedürfnisse eines gesamten Landkreises außer Acht. Der Verlust der Geburtshilfe in Merzig hat gezeigt, wie schnell ganze Regionen ohne wohnortnahe Versorgung dastehen. Dass nun im Kreis Neunkirchen ein ähnliches Szenario droht, ist inakzeptabel. Gesundheitsversorgung braucht ein funktionierendes Netz, kein Standort-Ranking. Die Landesregierung muss endlich ein mit allen Beteiligten ausgehandeltes landesweites Konzept vorlegen, das alle Kliniken absichert und die Versorgung in der Fläche stärkt. Einzelne Investitionen reichen nicht aus, solange es an einer klaren und solidarischen Gesamtstrategie fehlt.“
Der Vorschlag der Gewerkschaft ver.di für ein öffentliches Verbundklinikum Saar ist dafür ein zukunftsweisender Ansatz. Ein solcher Verbund würde den Konkurrenzdruck zwischen den Kliniken reduzieren, Synergien schaffen und die medizinische Versorgung im ganzen Land langfristig stabilisieren. Die Linke Saar unterstützt diesen Weg ausdrücklich. Florian Spaniol erklärt dazu: „Wir brauchen ein starkes, solidarisches Kliniknetz im Ganzen. Die Landesregierung muss endlich ein Konzept für alle Kliniken vorlegen. Der ver.di-Vorschlag eines Verbundklinikums zeigt, wie eine zukunftsfähige Lösung aussehen kann.“ Artikelgröße: 324 Wörter, 2271 Zeichen exklusive Leerzeichen, 2594 Zeichen insg. Permanenter Link zu diesem Artikel: http://dielinkesaar.de/index.php?id=nb&id2=1763639525-125205
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